von | Apr 30, 2021 | Innovation, Nachhaltigkeit, Wasserstoff

H2NORD erzeugt Wasserstoff „Von der Küste in den Tank“

In Ostfriesland entsteht eine regionale Wasserstoffwirtschaft auf Basis von lokal erzeugtem Ökostrom. Keimzelle hierfür ist der Ende 2020 gegründete Energiepark Emden. Dessen Gründungsgesellschafter GP JOULE, Terravent und Brons Gruppe haben nun mit der H2NORD eine weitere gemeinsame Tochtergesellschaft geschaffen. Sie soll in einer Elektrolyseanlage mit bis zu 50 Megawatt Leistung grünen Wasserstoff erzeugen und diesen zunächst über drei Tankstellen in Ostfriesland vertreiben. Für die Elektrolyse wird ausschließlich regionaler Grünstrom genutzt, unter anderem Solarenergie aus dem Energiepark Emden.


Partnerschaft für grünen Wasserstoff soll weiter wachsen

Mit der neuen Wasserstoffgesellschaft wollen die Gründer auch weitere Unternehmen zum Mitmachen motivieren. Eine neue Mitstreiterin haben sie bereits gefunden: Die SCORE-Tankstellen und Mineralölhandels-GmbH hat ihren Beitritt angekündigt. SCORE beteiligt sich nicht nur an der H2NORD, sondern wird den grün produzierten Wasserstoff an geeigneten und bereits vorhandenen eigenen Tankstellenstandorten vertreiben. Nicht am Unternehmen, aber am Projekt ist auch das norwegische Energieunternehmen STATKRAFT beteiligt. Die geplante Elektrolyseanlage wird an dessen Kraftwerksstandort in Emden stehen und zu jeweils 50 Prozent von STATKRAFT und H2NORD mit lokalem Wind- und Solarstrom betrieben werden. Mit der erzeugten Wasserstoffmenge könnten rechnerisch 850 Busse sauber durch Ostfriesland fahren.
Als einer der Geschäftsführer erklärt André Steinau von GP JOULE das Konzept: „Wir glauben an einen dezentralen Ansatz und an regionale Wertschöpfungsketten. Grüne Energie soll dort umgewandelt werden, wo sie entsteht und Abnehmer vorhanden sind. H2NORD ist der Schlüssel, um uns zukunftsfähig aufzustellen.“
Claas Mauritz Brons, Geschäftsführer der H2NORD und der Brons Gruppe, ergänzt: „Emden ist schon seit langem ein Energiestandort und ein Zentrum für erneuerbare Energie. Nun schlagen wir das nächste Kapitel auf und legen die Grundlage für die grüne Verkehrszukunft in unserer Region.“
Auch der Emder Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos) begrüßt die Gründung der H2NORD: „Ich bin begeistert von der Innovationskraft in unserer Region. Herstellung und Produktion von grünem Wasserstoff bieten neue Chancen für die Zukunft. Ich freue mich über das Engagement der hiesigen Unternehmen, Emden zu einem grünen Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln. Für diese Entwicklung übernimmt auch die Stadt Emden Verantwortung.“
Als Ansprechpartner für interessierte Unternehmen aus der Region ergänzt Eugen Firus, Vertriebsleiter H2NORD: „Mit der Umsetzung der ersten Wasserstoff Tankstellen in unserer Region lösen wir das Henne-Ei-Problem und übernehmen die Vorreiterrolle. Es freut mich, dass schon jetzt viele Unternehmen das Wasserstoffmobilitätsprojekt der H2NORD annehmen und Partner werden.“

Grüner Wasserstoff soll in der ganzen Region verfügbar sein
Ab 2023 soll der grüne Wasserstoff in einem Umkreis von etwa 100 Kilometer um Emden verfügbar sein. Zielgruppen sind u. a. Industrie und Mobilität. Außerdem soll er an öffentlichen Tankstellen für den Schwerlastverkehr, öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), kommunale Abfallfahrzeuge und PKW erhältlich sein. Die erste Vertriebsstelle wird die Tankstelle der SCORE in Emden (Frisiastraße) sein, Georgsheil und Aurich sollen folgen. SCORE überprüft auch seine weitere Tankstellenstandorte in der Region – überall, wo es möglich ist, soll der grüne H2NORD Wasserstoff in Zukunft angeboten werden.
Thomas Ehrlich, Geschäftsführer der SCORE, sieht den Ausbau des Tankstellennetzes mit Wasserstoff als einen wegweisenden Schritt für das Unternehmen: „Wir sind uns unserer Verantwortung bei der Energiewende bewusst und gestalten sie aktiv mit. Wir machen grünen Wasserstoff für jedermann erlebbar. Bei der Mobilität der Zukunft wird Wasserstoff beim Verkehr schwerer Fahrzeuge eine zentrale Rolle spielen – ebenso wie eFuels oder Strom bei Pkws.“
Wo grüner Wasserstoff erlebbar wird – eine Einladung
Die drei Gründungsgesellschafter der H2NORD, GP Joule (André Steinau), Terravent Investments (Jens Rötteken) und die Brons Gruppe (Claas Mauritz Brons) sowie die SCORE-Tankstellen und Mineralölhandels-GmbH (Thomas Ehrlich) luden zu einem Auftakttermin an der Emder SCORE Tankstelle ein. Hier wird die erste Wasserstofftankstelle Ostfrieslands entstehen und für jedermann erlebbar gemacht werden. Der Oberbürgermeister Tim Kruithoff ist der Einladung gerne gefolgt und hat an dem Kick-Off teilgenommen.

Über Terravent
Die im ostfriesischen Leer ansässige Terravent Investments ist seit über 20 Jahren in den Bereichen Energie, Immobilien und Schifffahrt zuhause, wobei mit insgesamt fast einem Gigawatt projektierter Windkraftleistung der Fokus auf erneuerbaren Energien liegt.


Über GP JOULE
2009 mit der Überzeugung gegründet, dass 100% erneuerbare Energieversorgung machbar ist, ist GP JOULE heute ein System-Anbieter für integrierte Energielösungen aus Sonne, Wind und Biomasse sowie ein Partner auf Versorgungsebene für Strom, Wärme, Wasserstoff sowie Elektro-Mobilität. Als Pionier in der Sektorkopplung beschäftigt die mittelständische Unternehmensgruppe rund 350 Mitarbeiter in Deutschland, Europa und Nordamerika. GP JOULE ist Träger des Umweltpreises der Wirtschaft Schleswig-Holstein 2019 und wurde im September 2020 zum Gewinner des German Renewables Award für das Wasserstoffmobilitätsprojekt eFarm gekürt.


Über Brons
Die Brons Gruppe wurde 1826 in Emden gegründet und ist im Bereich Handel, Hafenumschlag, Schifffahrt und maritime Dienstleistungen aktiv.

Über SCORE
SCORE gilt im Tankstellenmittelstand als besonders verantwortungsbewusstes und zukunfts-orientiertes Unternehmen, das sich aktiv mit einer nachhaltigen Ausrichtung für die Zeit nach fossilen Energieträgern beschäftigt. SCORE gestaltet die Energiewende in bestehenden und neuen Geschäftsfeldern aktiv mit. So werden im Bereich Tankstelle neben Wasserstoff auch eFuels und Strom gefördert. Im Immobilienbereich setzt das Unternehmen auf energieautarke Wohnbebauung und für gewerbliche Bauprojekte wie das SCHAUMWERK gehört ein grünes Gesamtkonzept